Beiträge

Mentor aus der Wissenschaft – modell+form 3/17

Mentor aus der Wissenschaft

Die KV Schneppenheim GmbH geht andere Wege

2020 steht das fünfzigjährige Jubiläum an: Seit 1970 existiert die Kunststoffverarbeitung (KV) Schneppenheim aus Pulheim bei Köln. Es ist ein Familienunternehmen im besten Sinne, seit 2015 arbeitet mit Carina Schneppenheim die dritte Generation aktiv im Unternehmen mit. Die studierte Betriebswirtin setzt unter anderem auf eine starke Verzahnung zwischen Wissenschaft und Praxis.  

Carl-Heinz Schneppenheim; Modellbau, Gießerei, Styropor, Modelle, EPS

Geschäftsführer Carl-Heinz Schneppenheim

Ein Rundgang durch die Räumlichkeiten der Kunststoffverarbeitung (KV) Schneppenheim im rheinischen Pulheim. Große Räume, hochmoderne Technik in Form von CNC-Zentren, an jedem Arbeitsplatz ein Computer, an  vielen Stellen lagert Styropor, das auf seine Verarbeitung wartet – es sieht aus wie in vielen anderen hochtechnisierten Betrieben der Branche. Carina Schneppenheim kennt die Räumlichkeiten bestens seit ihrer Kindheit, aber dass sie dort mal ihre berufliche Zeit verbringen würde, stand ursprünglich nicht auf dem Programm.

1970 gründete Matthias Schneppenheim das gleichnamige Unternehmen. Sohn Carl-Heinz Schneppenheim der jetzige Geschäftsführer, wuchs quasi mit dem Betrieb auf, übernahm ihn später und wandelte ihn 2000 in eine GmbH um. Die Firma plant und baut Modelle für Kunden aus den Bereichen Automobil, Werkzeug, Maschinenbau und Sondermaschinenbau, der größte Schwerpunkt ist aber immer noch der Gießereimodellbau. Dienstleistungen sind unter anderem die technische Beratung bei Projekten, Konstruktion, Design, Digitalisierung und Umwandlung von Vektorbasierten Dateien, Form- und Sonderzuschnitte, Fräsarbeiten für diverse Materialien sowie der Handel mit Guss. Insgesamt verfügt die KV Schneppenheim am Standort Pulheim über eine Produktionsfläche von rund 2500 m². Herzstück des Maschinenbereiches sind vier CNC-Maschinen mit maximalen Verfahrbereichen von 5000 mm x 2700 mm x 1200 mm. Das Unternehmen verarbeitet hauptsächlich Expandiertes Polystyrol (EPS) oder Styropor, Extrudiertes Polystyrol (XPS) oder Styrodur, Polyurethan-Hartschaum (PU), Expandiertes Polypropylen (EPP) sowie diverse weiche und harte Schaum- und Kunststoffe.

EFQM Validierung C2E am 11.11.2016, Wissenschaft, Mentor

Nach der erfolgreichen EFQM-Validierung C2E (v.l.n.r.) Carl-Heinz Schneppenheim, Carina Schneppenheim sowie Prof. Dr. Ralf. Neuhaus und Mona Muckel von der Hochschule Fresenius

Familie mit Werten

Ein weiteres Standbein ist CAMICAMA: Die Marke der KV Schneppenheim erstellt 3D-Objekte aus Kunststoff. Dazu zählen Buchstaben und Logos, Schaufensterdekorationen, Ladenbau, Messebau – und Messe-Objekte. Dabei entstehen oft richtige Hingucker: Zuletzt produzierte der Betrieb etwa ein Logo aus Styropor der Brandschutzklasse 1 mit den Maßen Länge 215 cm, Breite 20 cm, Höhe 51 cm für den Personaldienstleister Adecco. Dieser Schriftzug schmückt nun den Eingangsbereich der Düsseldorfer Niederlassung.

„Unsere Qualität, der hohe Standard und die große Flexibilität“, benennt Carina Schneppenheim die Stärken des Unternehmens. Zum Stichwort Qualität zählt etwa, dass die KV Schneppenheim dank eines modernen Messsystems der Firma GOM alle Modelle optisch vermessen kann. Flexibilität heißt, dass der Betrieb bis zu drei Schichten fahren kann und täglich von sechs bis 18 Uhr für seine Kunden, Lieferanten und Partner erreichbar ist. „Das hohe Knowhow der Mitarbeiter ist ein großer Pluspunkt“, so Carina Schneppenheim. Durch dieses Wissen und die Erfahrung lassen sich viele Probleme bereits im Vorfeld lösen. Der Kunde stehe dabei im Fokus. „Wir sehen uns als Bindeglied zwischen Kunden und Gießereien.“

Stolz ist Schneppenheim zudem auf die geringe Fluktuation unter den Mitarbeitern. Zuletzt wurden neue Leute eingestellt, davor gab es eigentlich keine Veränderungen bei den Beschäftigten. „Wir sind eine Familie mit Werten“, betont Schneppenheim. Dazu gehört ein gutes Betriebsklima. 19 Mitarbeiter arbeiten derzeit im Pulheimer Betrieb. Das Unternehmen setzt dabei auf eine kontinuierliche Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter. Das sei zudem wichtig, sagt die Prokuristin, im Hinblick auf den stetigen Verbesserungsprozess im Unternehmen. Zur sozialen Verantwortung gehört ebenfalls, dass das Unternehmen Menschen mit Behinderung beschäftigt, die voll integriert sind in den Betriebsablauf.

Logo, CAMICAMA, Bäckerei, Bäckerei Voosen, Logo, Werbung, EPS, Styropor

Ein Beispiel für CAMICAMA: Das Logo für die Bäckerei Voosen

Nachhaltigkeit

Carina Schneppenheim nutzt in der täglichen Praxis ihre Kontakte aus der Wissenschaft. Denn für ein Unternehmen dieser Größe ist es eher ungewöhnlich, dass man eng mit einer Hochschule zusammenarbeitet. Die KV Schneppenheim kooperiert mit der Hochschule Fresenius für Wirtschaft und Medien Düsseldorf, bietet zum Beispiel Praktika sowie Projekt- und Abschlussarbeiten für Studenten an.

Außerdem begleitet und coacht Professor Dr. habil. Ralf Neuhaus, bei dem Carina Schneppenheim einst studierte, das Unternehmen. Konkret zeigt sich die Zusammenarbeit mit der Hochschule Fresenius Düsseldorf beispielsweise im Projekt STÄRKE:  Die Hochschule ist einer der Kooperationspartner dieses Projektes, der Name steht dabei für „Starke Beschäftigte und starke Betriebe durch Stärkung der Änderungsfähigkeit mit Resilienz-Konzepten.“ Ziel des Projektes, das seit 2016 läuft, ist es, kleine und mittlere Betriebe widerstandsfähiger gegen Krisen und Rückschläge zu machen. Wie? Durch die gezielte Entwicklung von Strukturen und Geschäftsprozessen innerhalb des Unternehmens. Seit 2014 hat sich die KV Schneppenheim weiterhin dem Modell der European Foundation for Quality Management (EFQM) verpflichtet. Das EFQM-Modell bietet laut eigener Definition den „Rahmen für eine ganzheitliche Bewertung und Steuerung der Organisation“.

Kunststoffverarbeitung Schneppenheim GmbH

Kunststoffverarbeitung im Betrieb (Bilder: KV Schneppenheim)

Zu den Kriterien des EFQM-Modells zählen Führung, Politik und Strategie, Mitarbeiterorientierung, Partnerschaften und Ressourcen, Prozesse, Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterzufriedenheit, Auswirkungen auf die Gesellschaft und Geschäftsergebnisse. Die Anforderungen des Modells sind deutlich höher als beim Iso-Qualitätsmanagement. Im November 2016 hat die KV Schneppenheim die erste Auszeichnung nach Committed to Excellence (C2E) geschafft und damit die erste der drei Stufen des Excellence Modells erklommen. „Je weiter das System geht, desto anstrengender wird es“, erklärt Carina Schneppenheim. Das Modell lebt, es müsse gepflegt werden. Und es müsse verstanden werden. Jedenfalls sind die nächsten Stufen des EFQM fest eingeplant.
von Ulrich König

Hier finden Sie den originalen Artikel „Mentor aus der Wissenschaft“ in der modell+form 3/17.

Mit STÄRKE in den Frühling!

Das dritte Konsortialtreffen im Rahmen des vom europäischen Sozialfond (ESF) geförderten Projekt STÄRKE fand am 06. April 2017 bei der Heusch GmbH & Co. KG in Aachen statt.

Die Heusch GmbH & Co. KG zählt zu einem der vier Praxispartner im Projekt. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1850 von Severin Heusch und hat seine Wurzeln in Aachen. Seit mehr als 160 Jahren sind HEUSCH-Messer der Inbegriff von Top-Qualität in der Textilverarbeitung. Um ein besseres Verständnis für die Tätigkeitsbereiche und Prozesse der Heusch GmbH & Co. KG zu erlangen, startete das Projektteam mit einem Betriebsrundgang in den Tag.

Projekt, STÄRKE, EFQM, Projektteam STÄRKE, HS Fresenius, IW Köln, ifaa, IAD, Schneppenheim

3. Konsortialtreffen Projekt STÄRKE im April 2017

Anschließend wurde der aktuelle Stand im Projekt STÄRKE (Starke Beschäftigte und starke Betriebe durch Stärkung der Änderungsfähigkeit mit Resilienz-Konzepten.“) dargestellt. Dies umfasste einerseits die bereits erreichten Meilensteine im Projektablauf sowie die damit in Verbindung stehenden Erfahrungen und Erkenntnisse. Andererseits wurde die weitere, zum Teil unternehmensindividuelle, Projektplanung aufgezeigt. Aufbauend auf dem Status Quo des Projekt STÄRKE fand ein Workshop zum Thema „Veränderungen“ statt. Der Fokus des Workshops lag dabei auf erfolgsfördernden sowie hemmenden Faktoren im Rahmen von Veränderungsmanagement. Unter Einbezug von Praxisbeispielen und einem theoretischen Input vorweg, ergaben sich sowohl spannende Diskussionen als auch die Ergebnisse im Verlauf des Workshops!

Mit Blick auf den Kalender freuen wir uns zunächst auf den 01. Juni 2017. Denn ab dann stehen wieder unsere unternehmensindividuellen Ziele und Maßnahmen im Mittelpunkt!

Wir starten mit STÄRKE in den Frühling 🙂
Ihr Team der Kunststoffverarbeitung Schneppenheim GmbH

STÄRKEKIT Projekt StärkeBMBF

STA(E)RKE Ziele und Maßnahmen!

Seit Januar 2016 zählt die Kunststoffverarbeitung Schneppenheim GmbH zu einem von vier Praxispartnern in dem vom europäischen Sozialfond (ESF) geförderten Projekt STÄRKE. Das Akronym STÄRKE steht für: Starke Beschäftigte und starke Betriebe durch Stärkung der Änderungsfähigkeit mit Resilienz-Konzepten.“

Am vergangenen Donnerstag, dem 03. November 2016, erfolgte basierend auf den ersten beiden Erhebungstagen am 4. und 19. Juli 2016 nun die Ergebnisdarstellung durch die wissenschaftlichen Projektpartner. Auf Grundlage der Analyseergebnisse der Ausgangssituation der KV Schneppenheim GmbH wurden zunächst unternehmensindividuelle (Projekt-)Ziele abgeleitet sowie für deren Erreichung geeignete Maßnahmen ausgewählt. Die modular aufgebauten Maßnahmen gilt es nun im Rahmen der dreieinhalbjährige Projektlaufzeit von STÄRKE sowie in Anlehnung an die Rahmenbedingungen des Unternehmens umzusetzen, um folglich sowohl die individuelle als auch organisationale Resilienz im Unternehmen zu entwickeln sowie. Damit stellt sich die nächste Herausforderung in der zeitlichen Maßnahmenplanung sowie deren Umsetzung im Pilotunternehmen.

Zunächst aber geht es in großen Schritten auf den 11. November 2016 zu, an dem die Validierung Committed to Excellence (C2E) nach dem EFQM Excellence Modell im Hause der Kunststoffverarbeitung Schneppenheim GmbH erfolgt.

Wir sind gespannt auf das Ergebnis der Validierung und werden berichten 🙂
Ihr Team, der KV Schneppenheim GmbH

STÄRKEKIT Projekt StärkeBMBF

1,2,3 – LOS! Erstbesuch des Projektteams STÄRKE

Am 14. und 19. Juli 2016 durfte die Kunststoffverarbeitung Schneppenheim GmbH das wissenschaftliche Projektteam des ESF-geförderten Projektes STÄRKE bei sich im Hause begrüßen. Denn seit Anfang dieses Jahres zählt die KV Schneppenheim GmbH zu dem Projektteam des Projektes STÄRKE. Das Akronym STÄRKE steht für: „Starke Beschäftigte und starke Betriebe durch Stärkung der Änderungsfähigkeit mit Resilienz-Konzepten.“
Analyse der Ausgangssitaution_Projektteam_STÄRKEDas Ziel von STÄRKE besteht darin ein Konzept zur Analyse und zum Aufbau individueller sowie organisationaler Resilienz in Unternehmen zu entwickeln. Die Zielsetzung erfolgte vor dem Hintergrund, dass  sowohl seitens der Unternehmen als auch ihrer Mitarbeiter die marktseitigen Anforderungen ein zunehmendes Maß an Veränderungsfähigkeit und Veränderungsbereitschaft voraussetzen. Um folglich über die dreieinhalbjährige Projektlaufzeit von STÄRKE ein nachhaltiges Resilienzprogramm zu entwickeln sowie zu etablieren, gilt es zunächst die Ausgangssituation der Kunststoffverarbeitung Schneppenheim GmbH und ihrer Beschäftigten zu erfassen. Und genau dieses Ziel stand am 14. und 19. Juli 2016  im Mittelpunkt: die Analyse der Ausgangssituation respektive des Status Quo der KV Schneppenheim GmbH. Die Analyse unterteilte sich dabei zum einen in eine EFQMplusR-Selbstbewertung basierend auf dem EFQM-Modell 2013 (European Foundation for Quality Management) und zum anderen in eine darauf aufbauende Detailanalyse.

Nach zwei interessanten Tagen sind wir nun auf die Ergebnisse gespannt sowie die daraus abzuleitenden Maßnahmen und den damit in Verbindung stehenden Projektplan für die KV Schneppenheim GmbH!

Wir werden weiterhin berichten 🙂
Ihr Team, der Kunststoffverarbeitung Schneppenheim GmbH

BMBFf69f54439b

Projekt-STÄRKE – Wir sind dabei!

Seit Januar 2016 sind wir Teil des Projektteams STÄRKE, welches durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Bekanntmachung „Präventive Maßnahmen für die sichere und gesunde Arbeit von morgen“ gefördert wird. Die Unterstützung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten seitens des BMBF dient einerseits der Sicherung und Erhöhung der Innovationsfähigkeit sowie Gesundheit der Beschäftigten, andererseits der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Das Akronym STÄRKE steht dabei für: „Starke Beschäftigte und starke Betriebe durch Stärkung der Änderungsfähigkeit mit Resilienz-Konzepten.“ Das Ziel des Projekts STÄRKE ist die Entwicklung eines Konzeptes zur Einschätzung und Entwicklung individueller sowie organisationaler Resilienz in Unternehmen, denn die immer komplexer werdenden Anforderungen des Marktes erfordern ein hohes Maß an Änderungsfähigkeit und Änderungsbereitschaft, sowohl seitens der Unternehmen als auch ihrer Beschäftigten. Durch die gezielte Entwicklung von Strukturen und Geschäftsprozessen innerhalb der Unternehmungen gilt es die organisationale Resilienz für Unternehmen und ihre Beschäftigten optimal zu gestalten. Das Projekt STÄRKE  verbindet arbeitswissenschaftliche, psychologische und betriebswirtschaftliche Ansätze unter Verwendung etablierter Instrumente zur Beurteilung der Arbeitssysteme und -abläufe der einzelnen Pilot-KMU. Zu den Instrumenten zählt auch das EFQM-Modell 2013 (European Foundation for Quality Management). Das EFQM-Modell dient im Rahmen des Projektes als Basis für die Entwicklung eines „EFQMplusR-Konzept“ (EFQM plus Resilienz), welches die Aspekte der individuellen sowie organisationalen Resilienz berücksichtigt. Die Erfahrungen der Pilot-KMU über die dreieinhalbjährige Projektlaufzeit werden unter anderem in Form einer praxisnahen Handlungshilfe, dem sog. „Resilienzkompass“, aufbereitet. Dieser soll dazu dienen, dass Unternehmen ihre Anpassungsfähigkeit in Zukunft eigenständig analysieren sowie geeignete Entwicklungsmaßnahmen ableiten und umsetzen können.

Als Konsortialführer im Projekt STÄRKE agiert das Institut für Arbeitswissenschaft (IAD) der Technischen Universität Darmstadt. Als weiteren Projektpartnern zu nennen sind; das Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW),  die Hochschule Fresenius für Wirtschaft und Medien GmbH (Düsseldorf) und das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa)(Düsseldorf). Neben der Kunststoffverarbeitung Schneppenheim GmbH zählen die Heusch GmbH & Co KG (Aachen), die HGH GmbH & Co.KG (Lüdenscheid), die Martin Luck Metallgießerei GmbH (Saarbrücken) und die Bergische Sägen- und Hobelmesserindustrie Fritz Jul. Buchholz GmbH & Co. KG (Remscheid) zu den fünf Pilotunternehmen des Projektes STÄRKE.

Wir freuen uns bereits jetzt Ihnen innerhalb der nächsten dreieinhalb Jahre von und über das Projekt STÄRKE zu berichten!
Ihr Team der Kunststoffverarbeitung Schneppenheim GmbH

BMBFf69f54439b